Sophia Blenda ist Musikerin, Multiinstrumentalistin, Songwriterin – und eine der eindringlichsten Stimmen der deutschsprachigen Popmusik. Mit ihrem zweiten Soloalbum „Die Summe der Vereinzelung“ legt sie ein klug komponiertes, poetisch verschachteltes Werk vor, das sich mit Schmerz, Machtverhältnissen und kollektiver Erfahrung auseinandersetzt – und das dabei nie in Selbstmitleid kippt, sondern Widerstand formt.
Im Gespräch geht es um weiblich gelesenen und queeren Schmerz, um das Schreiben gegen patriarchale Gewalt, um Sprache als Schutzraum – und darum, wie aus intimen Liedern plötzlich etwas Gemeinsames wird. Sophia Blenda erzählt, warum sie „Sad Girl Summer“ als Reality Check auf die Popkultur geschrieben hat, was Billie Eilish und Stefan Zweig miteinander zu tun haben – und wie es ist, sehr persönliche Songs auf die Welt loszulassen.
Ihre Musik ist leise, aber klar. Zärtlich, aber radikal. Ein Gegenentwurf zur Verharmlosung, zur Vereinzelung – und ein Versuch, aus schweren Dingen etwas Schönes zu machen.
Ein Gespräch über das Ich und das Wir, über Glorifizierung und Wahrheit, über Kunst als kollektives Erinnern.