Nicht jeder Index ist gleich aufgebaut: Manche sind breit diversifiziert, andere stark auf wenige große Unternehmen konzentriert. Genau diese Konzentration kann ein erhebliches Risiko bergen
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TRANSKRIPT dieser Folge (autom. generiert):
Ja hallo, herzlich willkommen wieder der Matthias und natürlich eine neue Folge
"Wissenschaft Geld". Und heute möchte ich dich gerne nochmal auf eine,
meiner Meinung nach immer wieder, unter gerade in den letzten Jahren sehr
unterschätztes Risiko, und zwar das Klumpenrisiko, aufmerksam machen,
was leider, leider gerade in Phasen wie in den letzten drei, vier Jahren, wo
bestimmte Werte gelaufen sind, wie dumm. Man kann auch sagen, sie haben eigentlich
den ganzen Markt bestimmt und alle anderen Aktien sind eigentlich so gut wie gar
nicht gelaufen, dass das natürlich ein erhebliches Risiko bietet und auch selbst
diejenigen, die versuchen, das über Einzeltitel zu machen, die ich jetzt hier mal
ausnehme,
sind sie Das sind ja vielleicht bewusst, aber es gibt vielleicht viele, die sind
sich dessen bewusst investieren. Deswegen auch nicht in Einzelaktien,
gehen dann über Indices, Indexanlagenfonds, Index ETF und sehen sich dann wiederum
nicht darüber im Klaren, wie dieser Index eventuell zusammengebaut ist und können auch
da schnell die falschen Entscheidungen treffen. Denn ein Aktienindex gilt ja generell
auch immer so als Barometer für die wirtschaftliche Gesundheit eines Landes oder
Sektors, aber man muss halt eben wissen, dass nicht jeder Index gleich aufgebaut ist
und da stecken dann häufig auch die großen Fallstrecke. Ja und dann nehmen wir mal
zum Beispiel ein Klumpenrisiko, was gerade jetzt wieder praktisch zum Tragen gekommen
ist und wo dieses Konzentrierenden statt breite Diversifizieren auf wenige große
Unternehmen natürlich zu einer riesengroßen Enttäuschung oder auch desastrosen
Entwicklung führen kann. Und ich habe ja hier mehrfach auch darauf hingewiesen, dass
ich persönlich nicht von Amerika abweise oder Abweiche, dass sehr,
sehr viele davon reden, man müsste Europa höher gewichten und dann natürlich sich die
Frage stellt, was und wo in Europa kann und sollte ich denn höher gewichten.
Und da ist mir eingefallen und aufgefallen, was ich auf meinen zwei Tages -Seminaren
-Workshops immer wieder durchgehe, was auch sehr gut ankommt, passt gerade super zu
diesem Beispiel, denn ich mache dort immer das Beispiel des sogenannten Randomness of
Global Equity Returns, also praktisch von 2005 beispielsweise bis 2024 die besten und
die schlechtesten Aktienmärkte, was ja mal über Index geht, um dort einfach den
Teilnehmern auch zu zeigen, wie stark da die Abweichung sein kann, wie zum Beispiel
in 2005, wo der beste Aktienmarkt Kanada war mit 47 ,9 Prozent,
Deutschland hingegen nur 26 ,7 Prozent und ihr Land 12 ,6 Prozent in anderen Jahren,
dann wiederum wie 2008, der beste Markt wo Minus und zwar Minus 25 ,5 Prozent Japan
war und in diesem Fall auch wieder Irland, der schlechteste Markt war mit Minus 70
Prozent. Das sind schon horrende Unterschiede. Ja und bei dem Durchschauen,
ich sag mal, dieses Flickenteppys, weil er in verschiedenen Farben aufgebaut ist, sind
dann und ist dann schon sehr sehr vielen gefallen, dass der dänische Aktienmarkt sehr
oft an erster, zweiter, dritter Stelle gestanden hat. Ob das jetzt 2010 war mit plus
39 ,8, 2012 mit 29 ,3, 2015 mit 37 ,5,
2017 mit 18 ,3, 2020 mit 31 ,9,
ja und in 22 und 23 mit 1 ,4 bzw.
in 23 mit 26 ,8 war also Dänemark in diesem Zeitraum über 20 Jahre extrem oft in
den Top 10 Position. Ich habe dann den Teilnehmern auch gezeigt, dass häufig dann,
wenn Dänemark beispielsweise an erster Stelle stand wie 2015 mit plus 37 ,5 im dann
den Markt, der schlechteste Aktienmarkt war, minus 13 ,3, woin gegen Kanada 28 plus
gemacht hat. Ja, das ist einerseits natürlich ein Hinweis vielleicht darauf, dass wenn
Märkte, ich sage mal, überperformen irgendwann auch Korrekturen entstehen und dann
natürlich der Markt das nicht wiederholen kann. Das alleine reicht aber nicht.
Man muss auch verstehen, wie Indices zusammengebaut sind. Ja und wie sind sie
zusammengebaut? Das habe ich hier schon oftmals euch mitgeteilt, denn ich habe ja
auch schon oft davor gewarnt über die hohen Klumpenrisiken im US -amerikanischen Nasdaq
durch die so genannten Magnificent 7.
Den hat zwar bisher noch nicht getroffen, aber auch hier könnte es irgendwann und
hier wird es irgendwann passieren. Da könnte euch relativ sicher sein, entgegen allen
Unkenrufen und entgegen aller Experten stelle ich mal die Behauptung auf,
dass es auch hier irgendwann zu Überraschung kommen wird. So, und das ist einfach
wichtig zu wissen, wie stark sich ein Index konzentrieren kann. Ja,
und das Beispiel, was wir jetzt gerade haben, ist beispielsweise, wo ich eben von
Sprach, der Dänische Index, der besteht nämlich nur aus 25 Titeln und in diesem Jahr
ist der Dänische Index wieder mal, also das Jahr ist noch nicht rum, aber aktuell
ist das schlechteste Index unter den sogenannten entwickelten Märkten, dann nämlich
zwei der größten Unternehmen des Landes und halt eben auch der entsprechende Sektor,
eine Flut von negativen Nachrichten, die es ja an den Markt gebracht hat. Und
deswegen hat der Markt halt eben 20, 25, 8 ,5 Prozent Minus gemacht,
in den letzten zwölf Monaten 15 Prozent verloren. Im Vergleichzeitraum hat
beispielsweise der Eurostox 600, 8 ,2 bzw.
9 ,6 Prozent plus gemacht. Ja und Wodurch ist es entstanden durch Pharma und
Gesundheitssektor und das muss man halt eben wissen, dass, so wie ich es eben schon
gesagt hatte, allein in diesem Jahr der DAX beispielsweise plus 20 Prozent ungefähr
liegt, der norwegische Markt beispielsweise plus 13, der Stocks Europe 600 bei plus 8
,2 und halt eben der dienische Markt bei minus 8 ,5. Jetzt deswegen aber auf den
Dachs oder auf Norwegen zu springen, ist und wird auch wieder falsch sein. Ja und
woran nicht ist, ja es lag an der Novo Nordis Aktie.
Das war mal das größte Börsennotierunternehmen in ganz Europa und kämpft da jetzt um
sein ganzes Geschäft mit diesen Gewichtsreduktionsmitteln und da herrscht ja wohl ein
ganz starker starker Wettbewerb. Und das schwache Geschäft von Novo Nordis als auch
deren negativen Aussagen oder auch Sichten zu den ganzen Diabetes - und Abnehmemitteln
hat die Aktien Novo Nordis um rund 50 Prozent fallen lassen. Ja und wenn man dann
weiß, dass andere Aktien aus diesem Hellscore Sektor auch gefallen sind und die
zusammen 35 % das Index ausmachen, ja dann ziehen die natürlich so ein Index massiv
in die Tiefe und das hat in den vorherigen Jahren, wo dieser Dänische Index immer
so super lief, auch häufig dadurch immer nur stattgefunden, weil die Novo Nordes
-Aktie in Dänemark beheimatet ist und einen riesen Anteil hatte und deswegen der Index
so gut aussah, solange es läuft, läuft, aber wenn es nicht läuft, wie gesagt, geht
es ins Gegenteil und dann massiv. Ja und wie gesagt dadurch, dass halt eben Nouveau
Nordisk oder auch diese Orstedt Aktien, das ist glaube ich so eingebrochen sind,
haben wir natürlich jetzt genau das gesehen und Nouveau Nordisk alleine hat zwölf
Prozent, Orstedt hat drei Prozent an der Marktkapitalisierung an diesen 25 Aktien
zusammen, also 15 Prozent, Ja, und das ist für einen relativ kleinen Markt, wie das
nun mal der dänische Aktienmarkt ist, natürlich eine enorme Bedeutung, in diesem Fall
negative Bedeutung. Und allein dieser Heldsquare Sektor macht halt eben 35 % aus.
Ja, beim Nachtag 100, wie sieht es da aus? Ich habe schon mehrere Male erwähnt.
Nachtag 100 sagt das Wort ja schon, da sind 100 Aktien drin und halt eben auch die
sogenannten Magnification 7, also Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet, Nvidia,
Tesla und Meta wars gewesen, die machen 45 % des Indexes aus und nochmal 10 % mehr
als in Dänemark. Ja und diese hohe Gewichtung der dieser Tech Giganten erhöht
natürlich dann auch immer die Anfälligkeit für Kursrückgänge oder eine Underperformance
zu anderen Indices, auch wenn sich alle daran erfreut haben, die davon profitiert
haben, bleibt dieses Klumpenrisiko einfach bestehen.
Und Klumpenrisiko heißt mal eben, wenn wenige Unternehmen oder ein Sektor einen großen
Einfluss auf einen Index haben, dann kann das extrem positive, aber auch extrem
negative Entwicklungen in der Gesamtperformance auf diesen Index haben und deswegen
sollte man halt eben genauer hinschauen wenn jemand meint ich kaufe jetzt
beispielsweise Europa mehr und sehe das Dänemark sehr oft zu den Top -Ländern gehört
und sagt dann werde ich halt eben in Dänemark meinen Engagement aufstocken und nicht
nach Markkapitalisierung gewichten, sondern hau da vielleicht, ich sag mal, 15, 15, 20
% Beimischung in einem eigenen gebauten Welt -AG -Portfoliorein und erlebe dann genau
das, was hier gerade passiert. Ich habe dort einen Land hochgewichtet, was aber nur
25 Titel hat. Und wenn diese Titel,
wie ich sage, dann einbrechen, dann setzt das den Aktienmarkt massiv unter Druck.
Und Das sollte dir immer bewusst sein, wenn du auf die Idee kommst, jetzt in
irgendeine Richtung zu investieren, ob es vielleicht in Richtung konzentrieren geht,
ob es in Richtung Klumpenrisiken geht, sprich in eine berangsehende, starke
Übergewichtung. Und wenn der natürlich historisch die Seite nicht gut aussah, dann ist
der eine oder andere noch mehr dazu geneigt, genau zu kaufen, ist sie ja vielleicht
nicht drüber im Klaren, woher denn diese Performance in diesem Index eigentlich
stammt, von welcher Gewichtung und dann wird einem klar, dass man doch auch beim
Indexing sehr, sehr viel falsch machen kann und ich deswegen, wie ich hier schon
sehr oft erwähnt, ein großer Freund bin vom Passiv -Investieren auf Seiten des
Anlegers, aber das Ganze, wenn man noch mal optimieren will,
nicht nur über Indexing betreiben sollte, sondern auch die sogenannten andere
Klassefonds, wie ich sie immer nutze, die halt eben weit, breiter gestreut sind,
sehr viel breiter gestreut sind, die auch magnificent sieben, die auch Dänemark alles
dabei haben, aber halt in anderen Gewichtungen, über Quoten, über,
ich sag mal Deckel drauf, so dass hier die Top 10 oder so eine Konzentration nie
passieren kann, auch in dem Bewusstsein, dass solche Portfolios vielleicht eine
vorübergehende Zeit schlechter laufen als der ein oder andere Index und derjenige als
Anleger vielleicht dann doch geneigt ist, auf andere Indices zu setzen oder Index EDF
zu kaufen. Aber am Ende, gerade im langfristigen Perspektiven und Bereich führt es
dann oft dazu, dass diese Überperformance eine vorübergehende Erscheinung war,
die langfristig dann mit größeren Einbrüchen auch mal bezahlt werden kann.
Ob es in der Zukunft so weiterläuft, das weiß natürlich kein Mensch, aber ich sage
ja immer einen Blick in die Vergangenheit, kann uns helfen, seinen Depot strategisch
gut aufzubauen und all die Fehler, die man vermeiden kann, herauszunehmen,
in dem Bewusstsein, dass man ohnehin den Markt langfristig nicht schlagen kann und
wird, und solltest du einer der ganz, ganz wenigen sein, herzlichen Glückwunsch, dann
freue ich mich umso mehr für dich und genieße es, genieße das dann aber auch die
nächsten 15, 20, 30 Jahre, wenn du weiter in der Lage bist, das zu machen. Die
Erfahrung zeichelt eben, dass selbst die größten Experten, die noch viel, viel mehr
Zeit dort investieren als ich es tue, es am Endeffekt doch nicht schaffen, die
Märkte nachhaltig zuschlagen. Und sie versuchen es ja dadurch,
indem sie genau diese Sachen wie Konzentration statt Diversifikation, Timing,
also rein und raus, Stockpicking betreiben, was mal gut geht, aber halt eben zu 95
bis 97 Prozent nicht gut geht und deswegen meine Empfehlung nach wie vor an dich,
wenn du mit gutem hohen Durchschnittsranditen 8 bis 9 Prozent langfristig zufrieden
bist und erkennst, was das für ein Hebel hat, mit Verdoppelungen alle 12,
13, 14 Jahre vielleicht, dann kannst du aus meiner Sicht nichts Besseres machen als
das, auch wenn, und ich weiß es, das könnt ihr mir glauben, auch ich immer wieder
nach rechts und links schaue und sage auch, guck mal, da hättest du und da hättest
du, hättest du Fahrradkette, da hättest du viel Geld verdienen können, ja, hätte,
habe ich aber nicht und werde ich auch nicht, aber immer über die Laufe der Jahre
und Jahrzehnte merkt man doch, wie viel Spaß es machen kann, gut investiert zu sein,
eine gute Strategie zu haben, langfristig an ihr treu festzuhalten,
um am Ende zu sehen, wie sich trotz aller Schwankungen und trotz aller Krisen und
Kriege und Ungewissensheiten diese Depots so gut entwickeln, weil sie halt eben alles,
was man an Risiken kennt, größtenteils rausgenommen haben und wir fokussieren auf das,
was man sich konzentrieren kann und nicht auf das, was man nicht kontrollieren kann.
Was man nicht kontrollieren kann sind die kurzfristigen Marktbewegungen, aber ich kann
mich auf alles andere konzentrieren. Und das führt am Endeffekt zu den gewünschten
Erfolg, zu den gewünschten Renditen und deswegen wünsche ich dir, dass auch du das
Beherzigst und nicht auf die Idee kommst jetzt einen Dänemark oder einen Finnland
oder Norwegen oder Österreich Index zu kaufen und beizumischen, weil die vielleicht im
nächsten Jahr wegen dieser oder jener Sache außerordentlich gute Chancen haben,
wo man dann aber über sieht, welche Chancen man eben alle links liegen lässt und
auf der Suche nach den Stecknadeln, halt eben die Stecknadeln nicht findet oder wenn
man sie gefunden hat, diese dann ganz schnell wieder verliert und fallen lässt oder
nervös wird und verkauft und all das führt halt eben am Ende zu dem, was uns die
Profis immer wieder zeigen. Sie schaffen es nicht, die Marktrenditen zu erzielen und
die wenigen, die schaffen haben dann auch hohe Kosten, einige auch wieder unter Markt
und diejenigen, die darüber überlegen, die Kripe sowieso nicht zu packen. In dem
Sinne euch allen eine schöne Woche der Matthias.