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Description

In dieser Episode von Evomentis, Staffel 1, Episode 17, widme ich mich den Themen Regeln und Versprechen, die in unserem täglichen Leben von großer Bedeutung sind. Besonders interessant ist die Betrachtung der Glaubwürdigkeit dieser Regeln und wie sie uns über die Realität formen. Ich reflektiere darüber, welche Lügen wir Kindern erzählen und warum die Aussage „Du darfst nicht lügen“ als besonders problematisch gilt. Dabei frage ich, was für Schäden wir anrichten, wenn wir Kindern beibringen, dass sie nicht lügen dürfen, obwohl wir als Erwachsene oft selbst die Unwahrheit sagen oder Notlügen benutzen, um die sozialen Interaktionen zu erleichtern.

Es wird deutlich, dass Erwachsene ständig mit Grauzonen und Ausnahmen umgehen. Während wir von Kindern erwarten, dass sie sich strikt an Regeln halten, erkennen wir, dass diese Regeln oft nicht für alle gleich gelten oder nicht konsequent angewendet werden. Dies erzeugt sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen Frustration, besonders bei denjenigen, die neurodivergent sind und die Regeln wörtlich nehmen. Ich erläutere, wie wichtig es ist, Kindern die Feinheiten und Variationen von Regeln zu erklären – etwa die grauen Bereiche, die es in der Realität gibt, und die unterschiedlichen Interpretationen, die gewiss ein großes Unverständnis schaffen können.

Die Diskussion dreht sich auch um die Problematik der Versprechen und wie diese oft unrealistische Erwartungen schüren. Ich bringe das Beispiel, dass viele glauben, sie könnten versprechen, „auf jeden Fall“ für jemand anderen da zu sein, ohne sich der Unvorhersehbarkeit des Lebens bewusst zu sein. Diese Formulierungen können bei denjenigen, die mehr strukturierte Denkmuster haben, zu erheblichen Enttäuschungen führen, wenn sie feststellen, dass nicht alles planbar oder kontrollierbar ist.

Darüber hinaus beleuchte ich die Wahrnehmung von Regeln und Versprechen in sozialen Hierarchien, die oft eine Rolle spielen, wenn Kinder mit Autoritäten wie Lehrern oder Eltern interagieren. Hierbei betone ich die Diskrepanz zwischen dem, was wir tatsächlich als richtig erachten und dem, was wir den Kindern vorleben, und wie dies zu einem Gefühl der Ungerechtigkeit führen kann.

Ich plädiere für ein Verständnis und eine Erklärung dieser komplexen und oft widersprüchlichen Regeln, damit Kinder und insbesondere neurodivergente Kinder weniger Stress erleben und besser im sozialen Gefüge agieren können. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass die Realität oft von den formal festgelegten Regeln abweicht und dass es notwendig ist, diese Differenz in der Kommunikation klar zu machen, um Missverständnisse zu vermeiden und eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten.