2. Petrus 1,10:
„Darum, Brüder, befleißigt euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals straucheln.“
Der Begriff Berufung bezieht sich in der Bibel auf eine ganze Reihe von Situationen. Eine Berufung setzt einen Rufenden und einen Hörenden voraus, wobei der Rufende in der Regel eine höhere Au-torität hat. Dies bedeutet auch, dass niemand sich selbst berufen kann. Jede Berufung hat einen Grund bzw. eine Absicht bei dem, der beruft und beinhaltet eine Aufgabe oder Mission, die der Be-rufene erfüllen soll. Eine Berufung setzt immer grundsätzlich voraus, dass der Berufene fähig ist, seine Berufung zu erfüllen. Gottes Berufungen finden aber sehr oft zu einem Zeitpunkt statt, in dem der Berufene sich überhaupt nicht befähigt und oft vollkommen überfordert fühlt. Deswegen ver-geht in den Geschichten über Berufungen von Menschen in der Bibel oft viel Zeit zwischen dem Hören der göttlichen Berufung und ihrer vollen Erfüllung im Leben des Berufenen. Hinzu kommt die notwendige Beobachtung, dass göttliche Berufungen in der Regel menschlich gar nicht realisier-bar sind, aber dazu später mehr ...
Berufungen Gottes haben praktisch immer einen Bezug zu Menschen, die durch die Ausübung der-selben berührt werden sollen. Für Christen bedeutet dies, dass Berufungen innerhalb ihrer Gemein-schaft erfahren, bestätigt und gefördert werden sollten. Eine Berufung ist niemals als etwas zu se-hen, was keinen Bezug zum Leib Christi hat. Berufene Gottes sind, von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen, „Wir-Menschen“ und keine Einzelgänger oder Einsiedler.