Im Neuen Testament ist die Rede von unterschiedlichen Arten des Glaubens. Der (normale) Glaube wird wie folgt definiert: „Es ist aber der Glaube ein Beharren auf dem, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht“ (Hebräer 11,1 Schlachter 1951). Die Fähigkeit zu glauben, so wie dieser Vers ihn sozusagen definiert, ist eine Gabe der Schöpfung, die in jedem Menschen an-gelegt ist. Sie bezieht sich sowohl auf das ganz natürliche Leben, wie auch auf die Tatsache einer unsichtbaren, übernatürlichen Welt. Glaube hat immer eine reale Substanz, einen Grund, ein Fun-dament worauf er sich stützt oder bezieht. Substanz- oder Grundlloser Glaube ist Vermutung oder Spekulation.
Diese Schöpfungsgabe Glaube kann sich allerdings sowohl positiv als auch negativ entwickeln, denn neben diesem normalen Glauben werden noch weitere Arten erwähnt: a. Der Unglaube; der große Glaube und der Kleinglaube. Während der Begriff Unglaube auch in den Briefen des Neu-en Testaments thematisiert wird, taucht der Begriff Kleinglaube nur in den Evangelien auf und wird auch nur von Jesus selbst verwendet. In meiner letzten Predigt sprach ich über den „Großen Glauben“ und definierte diesen im Zusammenhang der beiden Geschichten, in denen Jesus den großen Glauben von zwei Persönlichkeiten ausdrücklich lobte: Großer Glaube zeichnet sich aus durch Einfachheit im Denken und Kindlichkeit im Vertrauen auf Gottes unveränderlichem Wesens. Der Glaube kann also größer werden, kleiner werden oder verschwinden.