Eigenverantwortliche Partner Gottes werden
Das Reden Gottes in das Leben eines Christen oder, wie hier, das Leben einer Gemeinde, hat nichts mit dem Ausschalten unseres Verstandes bzw. unseres Willens zu tun. Gott nennt uns Mitarbeiter und er sucht solche, die es von Herzen sein wollen: “Denn Gottes Mitarbeiter sind wir ...” 1. Korinther 3:9. Auf die Anweisung des Heiligen Geistes, Saulus und Barnabas auszusenden, folgt nicht etwa eine hektische Überreaktion, sondern eine weitere Gebets- und Fastenzeit. Das Reden Gottes beinhaltete keine spezifischen Angaben. Die Einzelheiten der Aussendung mussten geklärt werden: Wann? Wohin? Wer zahlt? Persönlich glaube ich, dass Gott uns diese Entscheidungen überlässt, denn wir sind eben nicht seine Marionetten, sondern seine Partner. Es wird uns daher nicht berichtet, wie die Gemeinde und die beiden Missionare zur Entscheidung kamen, ausgerechnet nach Zy-pern zu segeln, nur, dass es offensichtlich mit allem drum und dran so entschieden wurde.
In Apostelgeschichte 15:1-29 lesen wir von der erstaunlichen Begebenheit, dass der Heilige Geist sich zu den Entscheidungen der Apostel und Ältesten der Gemeinde in Jerusalem stellt: “Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als diese notwendigen Stücke ...” (Vers 28). Das Ergebnis dieses ersten Kirchenkonzils in Jerusalem kam zustande, nachdem die Leiter der Kirche sich einen ganzen Tag lang über ein Reizthema gestritten hatten. Die Frage die sich aus der Missionierung des Paulus unter anderem ergeben hatte, war: müssen sich die Heiden, die Christen werden, dem jüdischen Gesetz Mose unterwerfen? Durch Gespräche, Überlegungen, gegenseitiges Zuhören, den Blick in die Heilige Schrift und Gebet kam dieses erste Kirchenkonzil zu einer für alle Gemeinden verbindlichen Anweisung. Offensichtlich wurde diese Entscheidung, die auf menschlicher Ebene getroffen wurde, auch vom Heiligen Geist in gewisser Weise „unterschrieben”.
Ein weiterer Bericht der Apostelgeschichte untermauert dieses Prinzip. In Kapitel 16:6-8 lesen wir, dass der Heilige Geist auf der einen Seite die Überlegungen der Apostel, das Evangelium in bestimmten Gebieten zu predigen unterbindet (Asien und Bithynien), auf der anderen Seite aber kei-nen neuen Ort vorgibt. Die Entscheidung der Apostel, nach Troas zu gehen, wird vom Heiligen Geist sozusagen ohne Kommentar “akzeptiert”. Diese Zusammenarbeit zwischen den Impulsen des Heiligen Geistes und unseren Entscheidungen ist Gott gewollt.
Im normalen Leben eines Christen wirkt der Heilige Geist oft durch WÜNSCHE. Diese Art göttlicher Kommunikation wird manchmal unterschätzt, weil die Gläubigen denken, es wären ihre eigenen Gedanken. Die Bibel spricht jedoch recht häufig von den Wünschen unseres Herzens. Es liegt dann an uns, darauf einzugehen, sie im Licht des allgemeinen Willen Gottes und Seines Wortes zu prüfen, um dann entsprechende Entscheidungen zu treffen => Siehe Sprüche 10:24; 11:23; 1 Ti-motheus 3:1; Markus 10:42-45!
Ich glaube, dass wenn Gemeinden und auch Christen im allgemeinen den Willen Gottes tun wollen, dass Ihnen Gott dann das Recht zugesteht, was die Spezifika angeht, eigene individuelle Entscheidungen zu treffen.
Schlussgedanke
Zuammengefasst lehrt Antiochia, dass Christen, wenn sie in Bezug auf ihre neue Identität richtig unterwiesen worden sind und dann Gott im Gebet und Fasten suchen, Offenbarungen erhalten, die Dienste und Berufungen bestätigen und Menschen so in ihre Bestimmung hinein-geführt werden können. Wer in seine göttliche Bestimmung kommt, wird auf sein Umfeld Einfluss nehmen.
So wird das Reich Gottes weitergebracht und wir Christen können aus dem Allerheiligsten heraus die Welt verändern ...
Es funktioniert allerdings nur, wenn Du und ich entscheiden, nicht mehr für uns selbst zu le-ben ...