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Prophetie (1)
„Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen [Gaben], besonders aber, daß ihr weissagt“ …. Daher, Brüder, eifert danach, zu weissagen, und hindert das Reden in Sprachen nicht (1. Korin-ther 14:1 und 39).

Einleitung
In meinem demnächst erscheinenden Buch „Prophetie und Zungenrede“ schreibe ich in der Einlei-tung: „Jede Lehre oder Lehrmeinung, die versucht, den Einsatz der Gaben der Prophetie und der Zungenrede zu be- oder verhindern, sei es auf persönlicher Ebene oder im Rahmen der christlichen Gemeinschaft, agiert nicht im Geist Gottes, der uns in der Schrift über diese Gaben unterweist: „Be-müht euch um die Gabe des prophetischen Redens, und hindert keinen daran, in Sprachen zu reden, „die von Gott eingegebenen sind” (1. Korinther 14,39 (ngü)). Es ist bemerkenswert und sollte uns nachdenklich machen, dass der Heilige Geist diesen beiden Gaben ein ganzes Kapitel im Neuen Testament widmet. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die doch sehr konkreten Unterweisungen in Bezug auf den individuellen und kollektiven Einsatz von Prophetie und Glossolalie (Zungenrede) nur dazu dienen sollen, den Christen zu erklären, dass sie nicht mehr relevant sind.“

Sinn und Zweck der Gnadengaben, zu denen Prophetie definitiv gehört, ist die Erbauung der Ge-meinde: „So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, daß ihr überströmend seid zur Erbauung der Gemeinde“ (1. Korinther 14,12). Der Begriff „Erbauung“ bezieht sich nicht, auf ein gutes Gefühl, was man nach einem Gottesdienst haben könnte, sondern auf konkrete Veränderungen bzw. die Einleitung von Veränderungsprozessen.

Wörtlich übersetzt bedeutet „oikodemeo“ „Haus bauen“ und wird auch für die physische Errichtung eines Gebäudes benutzt: Lukas 7,5. Das Substantiv ERBAUUNG und das Verb ERBAUEN kommen im Neuen Testament 21 mal vor, davon allein siebenmal in 1. Korinther 14!

Ein erbauliches Gefühl wird verfliegen, aber Er-bauung ist etwas, was man sehen bzw. wahrnehmen kann. Wenn Christen oder auch ganze Gemeinden stagnieren und sich in keiner Weise weiter entwickeln, ist dies ein klares Symptom für mangelnde oder eben abwesende tatsächliche Erbauung. Genau wie bei einem Hausbau der Fortschritt sichtbar ist, sollte dies auch bei uns für andere wahrnehmbar stattfinden. Übrigens wird Stagnation der Erfahrung nach immer zu Rückschritt führen. Es gibt kein dynamisches Stagnieren.

Eine Definition von Prophetie:

Vom Wort her bedeutet das griechische prophetia „für bzw. anstelle eines anderen etwas sagen bzw. verkündigen“. Das hebräische Nabi bedeutet „der Beauftragte, der Rufer“. Aaron, der Bruder des Moses, war daher „der Prophet“ des Moses, weil er im Auftrag seines Bruders sprach. (2. Mose 7,1-2). So bedeutet beispielsweise der Name Barnabas wörtlich „Sohn des Propheten“.

Hieraus ergibt sich, dass der Auftraggeber der prophetischen Rede immer ein anderer ist als der Redende, wobei der Auftraggeber dabei nicht im Verborgenen bleibt. Weiterhin sind die Worte der prophetischen Rede nicht die Meinung des Sprechenden, sondern einfach nur die wiedergegebene Botschaft eines anderen.