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Verführungen

„Er aber sprach: Seht zu, daß ihr nicht verführt werdet! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es, und die Zeit ist nahe gekommen! Geht ihnen nicht nach!“ Lukas 21,8.

Verführungen für Christen gibt es seit 2000 Jahren, also nichts Neues unter der Sonne. Dennoch scheint das Neue Testament darauf hinzuweisen, dass diese gegen Ende der Zeit zunehmen werden. Diese Zunahme hat letztendlich zwei Gründe:

I. Satan weiß, dass ihm die Zeit ausgeht um Schaden anzurichten, und
II. die Explosion der Kommunikationsmöglichkeiten hat zu einer
quantitativ sehr viel größeren Ausbreitung von antichristlichem
Gedankengut geführt.

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Versuchung und einer Verführung. Jesus wurde beispielsweise in allem versucht, aber nie verführt. Versuchungen haben in der Regel mit konkreten Situationen zu tun, die unseren Glauben in diesem Moment herausfordern. Dies können klassische Versuchungen zum Bösen sein, also man wird versucht, die Gebote Gottes, wie zum Beispiel „Du sollst nicht stehlen“ etc., zu übertreten. Andere wäre das Zweifeln an unserer Erlösung oder unser Umgang mit menschlich herausfordernden, leidvollen Umständen.

Eine Verführung ist im Neuen Testament, anders als unser umgangssprachlicher Gebrauch des Wortes, ein Abkommen vom Weg, und deshalb wesentlich ernsthafter und gefährlicher. Wer als Christ einer Versuchung zum Bösen erliegt, wird schnell durch das Gewissen und das Wirken des Heiligen Geistes darauf hingewiesen und normalerweise schnell zur Umkehr geführt. Wer aber verführt wird, merkt oft nicht sofort, dass man vom ursprünglichen Weg abgekommen ist. Wenn man aber vom Weg abkommt, wechselt man unwillkürlich die Richtung und verfehlt letztendlich auch das Ziel. Während Versuchungen uns unangenehme Momente verschaffen können, bringen uns Verführungen früher oder später in eine Richtung, die nicht dem Weg des Glaubens und dessen Ziel entsprechen.

Während also eine Versuchung uns zu einer falschen Handlung führen kann, wird eine Verführung es darauf anlegen, uns auf einen falschen Weg zu bringen, der uns dann auch noch das Ziel verfehlen lässt.