In diesem Interview spricht Gastgeber Marc mit Dr. Judith Nink, einer Fachbereichsleiterin für Cybersicherheit im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Judith teilt ihren Werdegang, der von ihrer frühen Faszination für Gerechtigkeit und ihrem Entschluss, Jura zu studieren, geprägt ist. Sie erzählt, dass sie in der 10. Klasse zum Jurastudium kam, motiviert durch ein starkes Unrechtsempfinden. Während ihres Studiums fightete sie jedoch gegen die Diskrepanz zwischen Recht und Gerechtigkeit und überlegte, das Fach zu wechseln.
Durch ihre Leidenschaft für IT-Recht und einer besonderen Vorlesung von Professor Spindler fand sie Motivation, weiterzumachen. Dr. Nink hat in Göttingen studiert und einen Schwerpunkt im Wirtschaftsrecht der Medien gesetzt, was ihr später auch beim Referendariat zugutekam. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums sammelte sie praxisnahe Erfahrungen, sowohl an einem Lehrstuhl für Datenschutzrecht als auch während ihrer Zeit in einer Kanzlei, wo sie im Bereich IT-Recht und Datenschutz arbeitete.
Nach der Promotion zu dienstleistungsorientierten Architekturen entschied sich Judith, in das Inhouse-Management einer Bank zu wechseln. Diese Erfahrung zeigte ihr, dass Sicherheitsbelange sowohl in der Wirtschaft als auch im Rechtsbereich von zentraler Bedeutung sind. Sie schildert die Herausforderungen und Unterschiede zwischen der anwaltlichen Tätigkeit in einer Kanzlei und der Arbeit in einer Bank, wo ihre Kenntnisse im IT-Recht besonders geschätzt wurden.
Judiths Weg führte sie schließlich zur Kanzlei Krämer-Liegel, wo sie als Partnerin die Möglichkeit hatte, eigene Projekte im Bereich des Cybersicherheitsrechts zu initiieren. Schließlich wurde sie von einem Heiratsantrag ihres Mannes inspiriert, die Stelle bei BSI anzunehmen, die nicht nur der gesetzlichen Rahmenbedingung entsprach, sondern auch ihren beruflichen Ambitionen. Die Gelegenheit, eine Schlüsselfunktion in einem so wichtigen Bereich zu übernehmen, war für Judith unwiderstehlich.
Im Interview reflektiert Judith über ihren Wechsel zur Behörde BSI und die Herausforderungen, die diese Position mit sich bringt, insbesondere in Bezug auf Sicherheitsabläufe und Teamführung in einem komplexen bürokratischen Umfeld. Sie betont die Wichtigkeit von Teamarbeit und den Austausch mit verschiedenen Referaten, um die strategischen Ziele in der Cybersicherheit voranzutreiben. Judith hebt hervor, dass der Einstieg in einen neuen Arbeitsbereich schnell dazu führt, dass man viel lernt, sowohl technisch als auch in Bezug auf neue organisatorische Abläufe.
Abschließend gibt Judith Ratschläge an die Zuhörer, die ebenfalls in die Bereiche Datenschutz und IT-Sicherheit einsteigen möchten. Sie betont die Bedeutung von Leidenschaft und technischer Begeisterung, um in diesen schnelllebigen Bereichen erfolgreich zu sein. Ihr Weg von der Wissenschaft über die Rechtsprechung hin zur Behörde zeigt, dass eine flexible Denkweise und die Fähigkeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen, entscheidende Faktoren für den beruflichen Erfolg sind.