Ein Gespräch über Politik in Deutschland und den USA, die Liebe zur Juristerei und warum er noch nie über Themen, sondern immer nur Geschichten geschrieben hat.
Bernhard Schlink hatte beim RNZ-Forum ein Heimspiel. Im Hörsaal 13 der Neuen Uni traf ihn RNZ-Chefredakteur Klaus Welzel zum "Heidelberg Gespräch". Jenem Saal, in dem Schlink während seines Jura-Studiums etliche Stunden verbracht hatte. Der in Heidelberg aufgewachsene, nun 79-jährige Autor hatte vor 30 Jahren mit „Der Vorleser“ seinen literarischen Durchbruch, der auch Dank eines US-Talkshow-Stars zum Weltbestseller wurde.
In den eineinhalb Stunden ging es nicht nur um seine Zeit als Kind in der Heidelberger Weststadt, Abitur und Jura-Studium, sondern auch seine Wirrungen im weiteren Lebensweg. Nach einem Ausreißer nach Berlin ging es wieder zurück an den heimischen Neckar, wo er seine Liebe zu Jura entdeckte. Allerdings mitten in der Zeit der Studentenproteste, mit denen Schlink nichts anfangen konnte.
Neben dem Schreiben an sich ging es auch um seine Karriere als Hochschullehrer, die ihn auch in die DDR führte, an deren Verfassung er mitarbeitete, aus der dann bekanntermaßen nichts wurde. Seit 1972 Jahren in der SPD, erklärt er, wie er "an seiner Partei" leider, aber warum er sie trotzdem nicht verlassen kann.
Kurz vor seinem 80. Geburtstag gibt Schlink auch Einblicke in das politische Leben der Vereinigten Staaten vor der Präsidentenwahl.