Im RNZ-Forum sprach Ausnahmepianist Igor Levit über gesellschaftspolitischen Themen, seine Motivation, seine Herkunft und seine Ansprüche an die Gesellschaft.
Konkret beschäftigt den im russischen Gorki geborenen Spross einer jüdischen Familie der allgegenwärtige und wiedererstarkte Antisemitismus im Land. Seit die Hamas am 7. Oktober 2023 das blutigste Massaker an Juden seit dem Holocaust verübte, fühlt sich Levit verlassen in seiner Wahlheimat Deutschland.
Ihm fehlt die Empathie. Ihm fehlt der Zusammenhalt, von dem er eigentlich dachte, er sei immer vorhanden gewesen. Doch gerade die Kulturszene – oftmals international geprägt – schlägt sich auffallend auf die Seite der Palästinenser und vernachlässigt dabei die Opferperspektive von Juden.
Unmittelbar nach dem grausamen Hamas-Massaker, dem 1200 Menschen zum Opfer fielen, organisierte Levit einen Solidaritätsabend im Berliner Ensemble, spielte ein Album ein, dessen Erlös zwei Organisationen zugutekommt, die konsequent Antisemitismus bekämpfen. Er nutzt seine Kunst, um die Welt ein bisschen besser zu machen.