Man könnte über so viele popkulturell relevante Jahre sprechen. Das Jahr als "Revolver" und "Pet Sounds" die Musik revolutionierten oder das Jahr als "Nevermind" den Grunge-Hype auslöste zum Beispiel... Oder man macht es wie Stigy, Conor und allen voran Gast Lennart und widmet sich genau einem Jahr das nicht für musikalische Großtaten bekannt ist. Nämlich das Jahr 1990. Ein Jahr in dem prägende Stile der 80er wie Synthie-Pop und Gothic auserzählt, der Sound der 90er in Form von Eurodance oder Grunge aber auch noch nicht so recht gestartet war. Stattdessen dominierte eine Mischung aus dem alten und dem kommenden Sound die Musik des Jahres. Conor zeigt das anhand von Depeche Mode und den Sisters of Mercy, die beide aus der düsteren Ecke der 80er kommend, versuchten mit der Aneignung neuer Stile ins Jahrzehnt zu starten - mit unterschiedlichem Erfolg. Stigy widmet sich dem aufkommenden Crossover aus Rock und Hip-Hop in Form von Faith No More und muss sich die Frage gefallen lassen, ob damit der Weg zu späteren Nu Metal Verbrechen geebnet wurde. Lennart gräbt wiederum den DNA Remix von Suzanne Vegas "Tom's Diner" aus, der erstaunlich gut gealtert ist und mit seiner Kombination eines Folk-Songs mit einem Hip-Hop Beat mutmaßlich den Trip-Hop vorwegnahm. Außerdem gibt es noch einen Blick auf die damaligen Charts, der wenigstens dank Sinéad o'Connors "I Do Not Want What I Haven't Got" ein überraschend gutes und abwechslungsreiches Album bereithält.
Besprochene Songs und Alben:
Depeche Mode - Clean (Violator)
Sisters of Mercy - More (Vision Thing)
Pandora's Box - Original Sin
Faith No More - Epic
Suzanne Vega, DNA - Tom's Diner
Snap! - The Power
Sinéad o'Connor - I Do Not Want What I Haven't Got
The KLF - What Time Is Love?
Alice In Chains - Man In The Box
Playlist: https://open.spotify.com/playlist/24VJMSKAXjK87YdNXXeVzX?si=4b43b7d64c344a99