"Wozu brauche ich das", ist eigentlich ein Hilferuf im Mathematikunterricht.
Im Gespräch mit dem Mathematik-Didaktiker Stefan Götz.
In der Schulmathematik und Mathematik-Didaktik geht es darum, wie Mathematik von der Universität an die Schulen gebracht wird.
Geometrie, Algebra, Arithmetik, Analysis, Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung. In der Fachdidaktik gibt es nie einen der Recht hat, denn man auch beschäftigt sich mit vielen Dingen, die es gar nicht gibt.
In der Mathematik gibt es keine Schüttbilder.
Mathematik - ein Thema, das frei von Befindlichkeiten ist. Ob Geraden parallel sind, oder nicht, hängt nicht davon ab, welche politische Anschauung man vertritt.
Gründlichkeit, Genauigkeit und Hartnäckigkeit schaden dabei nicht. Modelle helfen dabei, mit der Wirklichkeit umzugehen.
Ähnlich dem "Jahn'schen Turnen", das sich mit schrecklichen Felgaufschwüngen zu einem zugänglicheren "Bewegung und Sport" verändert hat, hat sich über die Jahre auch das Fach "Mathematik" in der Schule gewandelt. Alle sollen heute mitmachen können. Mathematik "mit ohne Angst". Eine "Optimalmathematik" gibt es aber leider nicht.
Lehren hat immer etwas mit Persönlichkeit zu tun. "Mathematik für das Lehramt" zu studieren, bedeutet für Studierende heute die Teilnahme an einem 4-Säulen-Modell:
1) Fachliche Ausbildung
2) Didaktik der Mathematik
3) Allgemeine pädagogische Ausbildung
4) Schulpraxis