Bei vielen Trends würde man sich wünschen, dass sie nie mehr wiederkehrten, darunter: Hüfthosen, Korsette – und ganz grundsätzlich die Diskriminierung von Frauen. Doch es scheint so, als würde die Gesellschaft derzeit bei letzterem wieder Rückschritte machen.
Dr. Isabella Belting, Leitung der Sammlung Mode / Textilien des Münchner Stadtmuseums, gibt Einblicke in die Zeit um 1900, als sich die Frauen gerade (wieder einmal) des Korsetts entledigt hatten: Lose Reformkleider erlaubten es, sich frei zu bewegen. Sie waren aber gleichzeitig auch ein Akt der Rebellion, was nicht alle Menschen gut fanden. Bereits zu dieser Zeit entwickelte sich der Antifeminismus, der auch gegenwärtig wieder zunimmt. Prof. Annette Henninger von der Philips-Universität Marburg erläutert, wo dieser Backlash seinen Ursprung nahm, warum aktuelle Phänomene wie der Trad-Wive-Trend problematisch sind und wie sich dagegen ankämpfen lässt.