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Dr. Almut Finck
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historycast - Was war, was wird?
Heimat Europa. Das Ringen um Freizügigkeit in der EU
4,7: Heiner Wember im Gespräch mit Angela Siebold "Die europäische Integration ist eine historische Leistung, die wirklich sehr ungewöhnlich ist, weil sie so eine starke friedensschaffende Leistung vor allem darstellt.“, sagt die Historikerin Angelas Siebold im historycast. Sie hat die Geschichte des Schengen-Abkommens erforscht und kommt zu dem Ergebnis, dass nach langen und mühsamen Phasen der Annäherung und Grenzöffnung nun in Krisenzeiten wieder alte Sicherheits- und Schutzbedürfnisse der einzelnen europäischen Staaten dazu führen, sich neu abzuschotten. Dass die 29 Länder des Schengen-Raums die Freizügigkeit innerhalb Europas wieder einschränken. „Die europäische Inte...
2025-07-18
40 min
WDR Zeitzeichen
Israels Premier in Bonn: Der erste Besuch im Land der Täter
Willy Brandt war als erster Bundeskanzler 1973 auf Staatsbesuch in Israel. Zwei Jahre später, am 8.7.1975, folgt Jitzchak Rabins Gegenbesuch.In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:von Jitzchak Rabin - einem neuen Typus des modernen israelischen Staatsmanns,vom langen und holprigen Weg zu uneingeschränkter Solidarität Deutschlands mit Israel,wofür Rabin, Arafat und Peres 1994 den Friedensnobelpreis erhalten,welche Folgen die Ermordung Rabins für Israel hat.Am 8. Juli 1975 reist Jitzchak Rabin als erster israelischer Regierungschef in die Bundesrepublik Deutschland. Die Symbolkraft ist immens: 27 Jahre nach Gründung des Staates Israel und drei Ja...
2025-07-08
14 min
historycast - Was war, was wird?
Der Kopftuchstreit
4,6: Heiner Wember im Gespräch mit Yasemin Karakaşoğlu "Frauen mit Kopftuch haben sich ihre Position in der Gesellschaft erkämpft", sagt Yasemin Karakaşoğlu. Sie war im Jahr 2003 die erste und einzige Gutachterin vor dem Bundesverfassungsgericht, die empirisch zu den Gründen für das Kopftuchtragen geforscht hatte. Solange Frauen in wenig qualifizierten Positionen arbeiteten, störte sich kaum jemand an ihren Kopftüchern. Doch Lehrerinnen mit Kopftuch? Das wurde in den 1990erJahren zum Politikum. Entsprechende Verbots-Gesetze der Länder wurden am Ende von Gerichten weitgehend aufgehoben. Karakaşoğlus Forschungserkenntnis: "Die Kopftuchträgerinnen verstehen sich als ein Teil d...
2025-07-04
42 min
historycast - Was war, was wird?
Doppelt fremd: Russlanddeutsche. Kolonisten, Deportierte, Spätaussiedler
Folge 5: Almut Finck im Gespräch mit Jannis Panagiotidis Eigenes Land, wertvolle Privilegien. Kein Militärdienst, keine Steuern, Religionsfreiheit. Mit solch attraktiven Versprechen lockte Zarin Katharina II. im 18. Jahrhundert arme Bauern aus den deutschen Ländern in das expandierende Russische Reich. Die deutschen Kolonisten siedelten vor allem an der Wolga und im Schwarzmeergebiet, in der heutigen Ukraine. Lange Zeit genossen die so genannten Russlanddeutschen autonome Rechte, erklärt im Podcast der Historiker Jannis Panagiotidis. Später aber wurden sie verfolgt und litten in besonderem Maße unter den Gewaltsystemen des 20. Jahrhunderts. Viele von ihnen wurden gleich zweifach umgesiedelt und deport...
2025-06-20
52 min
historycast - Was war, was wird?
Wir gehen nach drüben. DDR-Flüchtlinge in der Bundesrepublik
4,4: Heiner Wember im Gespräch mit Helge Heidemeyer "Rüber machen" von Ost- nach Westdeutschland, das war ein Massenphänomen. Bis zu vier Millionen Menschen machten sich auf den Weg, die meisten vor dem Mauerbau 1961. Zunächst bekam ein großer Teil von ihnen keine Anerkennung als politisch Verfolgte und musste sich in der Bundesrepublik ohne Unterstützung durchschlagen. Sie galten als sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge. Als im wirtschaftlichen Aufschwung Arbeitskräftemangel einsetzte, wurden DDR-Flüchtlinge dann allerdings zu begehrten Fachkräften. Schließlich wurden politische Häftlinge von der Bundesrepublik gegen hohe Devisenzahlungen sogar freigekauft. Der Historiker Helge Heidemeyer benennt im h...
2025-06-06
33 min
WDR Zeitzeichen
Keine Heldengeschichte im Wilden Westen: Der Indian Removal Act
Die Eroberung des "Wilden Westens" durch weiße Siedler war oft keine Heldengeschichte, wie wir sie aus vielen Filmen kennen. Ein Gesetz zur Umsiedlung der Indianerstämme vom 28.5.1830 löste eine ethnische Säuberung aus.In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:welche Rolle die Kirche im Umgang mit den nordamerikanischen Ureinwohnern spielt,was die Kanarischen Inseln und Irland mit der Indianer-Ausrottung in den USA zu tun haben, warum der Fund von Gold der unmittelbare Anlass für das Indianer-Umsiedlungsgesetz ist,wie die Cherokee-Indianer ihre Vertreibung mit einer Petition an den US-Senat verhindern wollen,welche...
2025-05-26
14 min
historycast - Was war, was wird?
Wer muss raus, wer darf rein? Geschichte der deutschen Staatsbürgerschaft
4,3: Almut Finck im Gespräch mit Dieter Gosewinkel 1912 reiste der Schriftsteller Stefan Zweig in die USA und erinnerte sich später: "Niemand fragte mich nach meiner Nationalität, meiner Religion, meiner Herkunft. Und ich war ja, fantastisch für unsere heutige Welt der Fingerabdrücke, Visen und Polizeinachweise, ohne Pass gereist." Tatsächlich ist der Pass eine junge Erfindung. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Passwesen international standardisiert. Das heißt nicht, dass vorher nach Deutschland einreisen durfte, wer wollte – und bleiben schon gar nicht. Vor allem Polen und Juden waren in den vielen kleinen deutschen Staaten wenig gelitten...
2025-05-22
37 min
historycast - Was war, was wird?
Fußball mit Vielfalt. Migration im Sport
4,2: Heiner Wember im Gespräch mit Dietrich Schulze-Marmeling Entscheidend ist auf´m Platz. Beim Fußball entscheidet Können - und nicht Herkunft. Die besten Talente werden zu Superstars, egal welche Hautfarbe oder welchen Pass sie haben. Der Fußball-Historiker Dietrich Schulze-Marmeling berichtet im historycast allerdings auch, dass es in Deutschland lange anders war. Selbst Franz Beckenbauer durfte an einer Weltmeisterschaft nicht teilnehmen, weil er für einen US-amerikanischen Verein spielte. Günter Netzer ging zu Real Madrid. Solche "Vaterlandsverräter" wurden als Legionäre beschimpft, die sich für Geld verkaufen. Und wer anders war, hatte es in der Bundes...
2025-05-08
32 min
WDR Zeitzeichen
Kapitulation: Von der "Stunde Null" zum Tag der Befreiung
Für viele Deutsche kommt die Kapitulation am 8.5.1945 als Katastrophe. 40 Jahre später deutet Richard von Weizsäcker sie zur Befreiung um und gibt damit der kollektiven Erinnerung eine neue Richtung.In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:wie das Ende der Kämpfe international gefeiert wird,warum die Deutschen zunächst kaum um die Opfer trauern,von einer einzigartigen Erinnerungslandschaft mit zahlreichen Mahnmalen,warum Richard von Weizsäckers Rede - bei aller Kritik - immer noch aktuell ist.Es ist der Morgen des 8. Mai 1945. Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht ist unterzeichnet, die Käm...
2025-05-08
14 min
historycast - Was war, was wird?
Willkommen in Weimar? Migration in der ersten deutschen Demokratie
4,1: Almut Finck im Gespräch mit Jochen Oltmer Die „Völkerwanderung“ nach Ende des Ersten Weltkriegs – Waren die Menschen willkommen in der ersten deutschen Demokratie? Heimkehrende Soldaten und Umsiedlerinnen aus den abgetretenen Reichsgebieten – notgedrungen, sagt der Migrationsforscher Jochen Oltmer. Weil sie Deutsche oder so genannte „Deutschstämmige“ waren. Russische Revolutions- und Bürgerkriegsflüchtlinge sowie Juden aus Osteuropa – eher nicht. Saisonale Arbeitsmigrantinnen wurden geduldet, eine Chance auf den deutschen Pass hatten sie nicht. Almut Finck spricht mit Jochen Oltmer über Migration in der jungen Weimarer Republik, über Lager, die sich gar nicht so sehr von denen für Geflüchtete heute unterschie...
2025-04-24
34 min
WDR Zeitzeichen
Arthur J. Balfour und sein Beitrag zum Nahost-Konflikt
Am 19.3.1930 stirbt der britische Ex-Premier Arthur J. Balfour, Verfasser der "Balfour-Deklaration": sie befürwortet "eine nationale Heimstätte für das jüdische Volk".In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:vom Durchgangsland Palästina und seiner ethnisch und kulturell gemischten Bevölkerung,warum der Zionismus auch unter Jüdinnen und Juden heftig umstritten ist,an welche Bedingungen die britische Sympathiebekundung für eine jüdische Heimstätte geknüpft ist,von einem Konflikt, der bis heute ungelöst ist. Die "Balfour-Deklaration" von 1917 bahnt den Weg für die Gründung des Staates Israel und legt...
2025-03-19
14 min
historycast - Was war, was wird?
Schtetl-Welten. Alltag, Pogrome, Vertreibung
3,10: Monica Rüthers im Gespräch mit Almut Finck 75 Prozent aller Juden weltweit - rund 8 Millionen - lebten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Ostmitteleuropa. Nicht alle, aber sehr viele in einem der zahllosen kleinen Städtchen – einem Schtetl – in Gebieten des heutigen Polen, der Ukraine und Belarus', auch im Zarenreich und in Galizien. Schtetl, sagt die Historikerin Monica Rüthers, waren aber nie rein jüdische, sondern multikulturelle Orte des Neben- und manchmal Miteinanders von Juden und Christen, manchmal auch des Gegeneinanders – bis hin zu Pogromen an der jüdischen Bevölkerung. Im historycast erzählt Monica Rüthers von der religiö...
2025-03-14
37 min
WDR Zeitzeichen
Salzkörner, die ein Weltreich erschüttern: Gandhis Salzmarsch
Er marschiert 380 Kilometer und schafft damit das Symbol des indischen Widerstands gegen die britische Kolonialherrschaft. Am 12. März 1930 beginnt Mahatma Gandhi den Salzmarsch.In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:welche unterschiedlichen Protestaktionen Gandhi gegen die Briten organisiert,was die Bezeichnung "Mahatma" bedeutet,wie Gandhi gewaltfreien Widerstand und zivilen Ungehorsam miteinander verbindet,welche Vorwürfe es gegen Gandhis Vorgehen gibt,wie Gandhi selbst zu salzloser Kost steht.12. März 1930: In seinem Aschram, einer Art Landwirtschaftskommune, machen sich Mohandas Karamchand Gandhi und 78 seiner Getreuen auf den Weg. Knapp 400 Kilometer zu Fuß bis ans Meer. In de...
2025-03-12
14 min
historycast - Was war, was wird?
Linker Antisemitismus
3,9: Heiner Wember im Gespräch mit Klaus Holz Gibt es linken Antisemitismus? Ja, sagt Klaus Holz. Weder bei Marx und Lenin, nie bei den deutschen Sozialdemokraten. Aber bei Stalin und im sogenannten real existierenden Sozialismus. Bei linken Splittergruppen der 68er Bewegung und heute, so Holz, bei Unterstützern von Terrororganisationen wie der Hamas in der aktuellen Gewalt-Eskalation im Nahen Osten. "Mit einfachen Schemata von Gut und Böse wird man diesem Konflikt nicht gerecht. In dem Fall ist die israelische Regierungspolitik wirklich kritik- und verurteilenswert. Aber das ist kein Argument, sich in irgendeiner Weise mit Organisationen wie der Hamas zu...
2025-02-27
39 min
WDR Zeitzeichen
Daoguang: chinesischer Kaiser des Untergangs
In seiner Amtszeit grassiert in China die Opiumsucht: Kaiser Daoguang verliert den Ersten Opiumkrieg gegen die Engländer. Der Herrscher stirbt am 25.02.1850.In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:welchen persönlichen Grund Kaiser Daoguang für seinen Kampf gegen den Opiumkonsum hat,wie sich das Ende des ersten Opiumkrieges auf Hongkong auswirkt,was die erneute Niederlage im zweiten Opiumkrieg für China bedeutet,wie der Aufstieg von Mao Zedong damit zusammenhängt,warum Mohnblüten-Anstecker 2010 international für diplomatische Verstimmung sorgen.Im 17., 18. und 19. Jahrhundert ist China ein Exportland. Der Westen liebt chinesische Waren: P...
2025-02-25
14 min
historycast - Was war, was wird?
Antijudaismus im Christentum
3,8: Almut Finck im Gespräch mit Hubert Wolf Der moderne Antisemitismus ist undenkbar ohne die 2000jährige Geschichte christlicher Judenfeindschaft. Allerdings, so Hubert Wolf, gab es Hass und Hetze gegen Juden schon lange, bevor es das Christentum gab, schon bei den Ägyptern, den Persern und Griechen. Ein spezifisch christlicher Antijudaismus entstand aus den frühen, noch innerjüdischen Auseinandersetzungen um die neue Lehre des Juden Jesus von Nazareth. Damals kamen bis heute bekannte Topoi und Stereotype auf, allen voran der Vorwurf des Gottesmordes. Wolf beleuchtet Ursprünge und skizziert Motive des Antijudaismus von den Kirchenvätern bis ins 20. Jahrhundert, in theo...
2025-02-14
51 min
historycast - Was war, was wird?
Juden im Deutschen Kaiserreich
3,7: Heiner Wember im Gespräch mit Till van Rahden War das 19. Jahrhundert ein goldenes Zeitalter für Juden in Deutschland? Das kommt auf die Perspektive an. Gemessen an den Pogromen in Osteuropa, dem Judenhass in Österreich und Frankreich: Ja. Allerdings, so Till van Rahden, gab es die ersten antisemitischen Hetzer und Gruppen im Kaiserreich - und eine unsichtbare Mauer: "Die Gründung des Kaiserreichs bündelt im Grunde genommen die letzten rechtlichen Schritte hin zur rechtlichen Gleichstellung. Das Problem ist aber, dass auf dem Papier die Gleichberechtigung vollendet war, und gleichzeitig aber in der Lebensrealität vieler deutscher Juden die Er...
2025-01-30
34 min
historycast - Was war, was wird?
Holocaust - Alles erforscht?
3,6: Almut Finck im Gespräch mit Frank Bajohr In den ersten Nachkriegsjahrzehnten galt: Der Holocaust mit 6,5 Millionen ermordeten Juden war das Werk Hitlers und einer kleinen Gruppe von NS-Verbrechern. Die Mehrheit der Deutschen wähnte sich unschuldig, oft gar selbst als Opfer. Diese Vorstellung hat sich grundlegend gewandelt. Frank Bajohr skizziert den Weg von der Vergessens- und Verdrängungspolitik der frühen Bundesrepublik hin zu einer differenzierten Aufarbeitung der Vergangenheit seit etwa den 1990er Jahren. Geschichtswissenschaft und Erinnerungspolitik, so Bajohr, operieren heute mit einem erweiterten Täterbegriff und betrachten die Grenzen zwischen Tätern, Opfern und Zuschauern als fließend. Zu...
2025-01-16
41 min
historycast - Was war, was wird?
Juden, Armenier, Tutsi. War der Holocaust singulär?
3,5: Heiner Wember im Gespräch mit Kristin Platt War der Holocaust einmalig oder kann man ihn mit den Genoziden an Armeniern oder den Tutsi in Ruanda vergleichen? Kristin Platt vertritt dazu diese These: "Eigentlich ist immer verglichen worden in der Holocaust-Forschung. Sonst könnten wir die Besonderheit eines Ereignisses gar nicht klären, wenn es nicht vergleichende Argumentation gibt. Aber Vergleichen macht eben nicht vergleichbar." In dem Gespräch diskutieren Kristin Platt und Heiner Wember den aktuellen Forschungsstand und die Kontroversen um eine Vergleichbarkeit der drei Völkermorde. Kristin Platt ist Professorin am Institut für Diaspora- und Ge...
2025-01-03
34 min
WDR Zeitzeichen
Wie ein Kinohit die Wiedergeburt des Ku-Klux-Klans befeuerte
Anfang Januar 1915 wird "The Birth of a Nation" in den USA uraufgeführt. Der erste Blockbuster der Filmgeschichte ist ein zutiefst rassistisches Werk.In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:von der "great migration", der Flucht vieler Afroamerikaner aus dem Süden vor wirtschaftlicher Not, Diskriminierung und Lynchjustiz,von der Wiedergeburt des Ku-Klux-Klans,dass der Film zunächst "The Clansman" heißt und warum er umbenannt wird,wie "The Birth of a Nation" die Tatsachen verdreht und die Afroamerikaner selbst für die "Entzweiung" verantwortlich macht.Im Januar 1915 feiert der erste abendfüllende Spielfi...
2025-01-02
14 min
WDR Zeitzeichen
Deutsche in den USA: Der Anfang in der neuen Heimat ist hart
Die Überfahrt in die neue Welt ist lebensgefährlich. Wer überlebt, dem will die German Society of Pennsylvania helfen. Gegründet wurde sie am 26.12.1764.In diesem Zeitzeichen erzählt Almut Finck:warum Menschen extra aus Pennsylvania kamen und in Deutschland Leute anwarben,was dran ist an der Legende, Deutsch sei beinahe offizielle Landessprache der USA geworden,wie sich die "German Society" gegenüber den Nationalsozialisten verhält,welche Unterstützung der deutschstämmige Donald Trump bei deutschstämmigen US-Bürgern hat.Der Gründungsdirektor der "German Society of Pennsylvania", Heinrich Keppele, will deutschen Neu-Immigran...
2024-12-26
14 min
historycast - Was war, was wird?
Braune Hetze auf arabisch. NS-Radiopropaganda im Nahen Osten
3,4: Almut Finck im Gespräch mit Matthias Küntzel Zwischen 1939 und 1945 sendeten die Nazis über ihren Kurzwellensender judenfeindliche Hasspropaganda in muslimisch geprägte Länder, vor allem im Nahen Osten. So wurde eine antisemitische Ideologie in Regionen exportiert, die es zuvor in dieser Radikalität dort nicht gab. Matthias Küntzel argumentiert, dass durch die sechs Jahre lange und tägliche Bombardierung mit brauner Hetze ein bis heute virulenter Judenhass entstand, wie er sich zuletzt in den Massakern der Hamas am 7. Oktober 2023 entlud. Matthias Küntzel ist Historiker, Politikwissenschaftler und Publizist und arbeitete als Lehrer an einer Berufssch...
2024-12-19
37 min
historycast - Was war, was wird?
Jüdisches Leben im Mittelalter
3,3: Heiner Wember im Gespräch mit Cordelia Heß Antijudaismus gab es im Mittelalter auch in Gegenden ohne Juden. Diese These vertritt die Historikerin Cordelia Heß in der neuen Ausgabe des historycast zu Jüdischem Leben im Mittelalter. Zwar gab es auch friedliche und fruchtbare Zeiten für Juden im mittelalterlichen Europa. Aber tiefsitzende Klischees von Juden als „Christusmörder“ führten dazu, dass sie in Krisensituationen extrem verfolgt wurden, zum Beispiel während der Kreuzzüge oder der großen Pestwelle von 1347. Cordelia Heß wechselte als Professorin im Wintersemester 2024 von der Universität Greifswald an die Universität Arhuis in Dänem...
2024-12-05
32 min
WDR Zeitzeichen
Wie ein Preuße die US-Armee schuf: Wilhelm von Steuben
F.W. von Steuben (gestorben am 28.11.1794) wird vermutlich wegen seiner Homosexualität aus dem preußischen Militär entlassen. Dann spielt er eine entscheidende Rolle im US-Unabhängigkeitskrieg...Der preußische Ex-General Friedrich Wilhelm von Steuben von ist gerade zum wiederholten Male entlassen worden und braucht dringend einen neuen Job. Auf der anderen Seite des Atlantiks verzweifelt zur gleichen Zeit George Washington an seiner Bauernarmee. Mit diesen ungehorsamen Männern, die zur Erntezeit einfach nach Hause fahren, lässt sich die englische Krone nicht besiegen. Einen preußischen Militärexperten könnten die neu gegründeten...
2024-11-28
14 min
historycast - Was war, was wird?
Israel. Zionistischer Traum, politische Realität
3, 2: Almut Finck im Gespräch mit Michael Brenner Michael Brenner schildert die Entstehung des Zionismus im 19. Jahrhundert als Reaktion auf osteuropäische Pogrome und einen wachsenden rassisch begründeten Antisemitismus in Westeuropa. Er beschreibt, wie unter Theodor Herzls Führung die Vision eines sicheren jüdischen Zufluchtsorts entstand, die 1948 mit der Gründung Israels Realität wurde. Brenner beleuchtet die Vorgeschichte und den Verlauf des Nahostkonflikts. Er plädiert für eine Zwei-Staaten-Lösung und betont, wie wichtig es für einen dauerhaften Frieden sei, auch die je unterschiedlichen historischen Narrative von Israelis und Palästinensern anzuerkennen. Prof. Michae...
2024-11-21
44 min
WDR Zeitzeichen
RAF-Weggefährten: Terroristen legen Bombe in Jüdischer Gemeinde
Nur etwas Rost am Zünder verhindert die Explosion einer Bombe der "Tupamaros West-Berlin" am 9.11.1969 Die Spur der Täter führt in den Nahen Osten, die DDR - und zum Verfassungsschutz.Ende der 1950er Jahre entsteht in Berlin an der Stelle, wo bis zur Zerstörung in der Reichspogromnacht 1938 eine der größten Synagogen Deutschlands stand, ein neues Jüdisches Gemeindehaus. Ein Zeichen dafür, dass jüdisches Leben nach dem Holocaust in Deutschland wieder aufblühen kann. Die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander im Land der Täter bekommt am 10. November 1969 einen herbe...
2024-11-09
16 min
historycast - Was war, was wird?
Fortschrittsgeschichten. Judentum in der Zeit der Aufklärung
3,1: Heiner Wember im Gespräch mit Barbara Stollberg-Rilinger Barbara Stollberg-Rilinger betont, dass Aufklärung in der Frühen Neuzeit noch lange nicht hieß, dass man Juden als gleichwertig in ihrer Kultur und in ihrer Sprache betrachtet habe. „Die Aufklärer waren ja eine Elite aus Adel und Bürgertum, und die Vorstellung war, dass man die Menschen erziehen müsse, wie man Kinder erziehen muss, und so muss man eben auch die Juden erziehen.“ Stollberg-Rilinger beschreibt außerdem den extremen katholischen Antijudaismus von Kaiserin Maria-Theresia, die aus religiösen Gründen die böhmischen Juden vertreiben ließ, was zu unermesslichem L...
2024-11-08
35 min
WDR Zeitzeichen
Hitler und Mussolini: Abkommen zur Umsiedlung der Südtiroler
Gehen oder bleiben? Bis Ende 1939 mussten sich die deutschsprachigen Südtiroler entscheiden: Umsiedeln ins Nazi-Reich oder ihre Kultur aufgeben. Viele hat es zerrissen.Im Juni 1939 beschließen Rom und Berlin die Umsiedlung so genannter Volksdeutscher aus der zu Italien gehörenden Provinz Südtirol. Auch Ladiner können optieren. Sie sind eine ethnische Randgruppe mit eigener Sprache, hauptsächlich in den Tälern der Dolomiten, aber auch im Trentino und in Venetien. Am 21. Oktober 1939 werden drei Verträge geschlossen, sie regeln genaue Details. Die betroffenen Menschen, zwischen 200.000 und 250.000, bekommen Zeit bis zum Jahresende, um sich...
2024-10-21
14 min
WDR Zeitzeichen
Henry Hudson entdeckt die Halbinsel Manhattan (am 11.9.1609)
Der englische Seefahrer Henry Hudson sucht eine kürzere Route nach Asien. Er scheitert, und die Suche kostet ihn sogar das Leben. Doch was er entdeckt, ist ungeheuer wertvoll.Manahatta ist das Stammesgebiet der Lenape. Die hügelige Insel liegt an einem Fluss, den die Europäer später Hudson River nennen. Die indigenen Nordamerikaner leben schon seit Generationen dort, als am 11. September 1609 der Brite Henry Hudson bei ihnen auftaucht.Eigentlich sucht er in niederländischem Auftrag einen Schiffsweg durch das Polarmeer nach China. Hudson ist nicht der erste Europäer auf Manahatta, aber e...
2024-09-11
14 min
WDR Zeitzeichen
Raphael Lemkin, Vater der Völkermord-Konvention
Wenn ein Mörder für den Tod eines anderen Menschen büßt, wer büßt für den Mord an ganzen Volksgruppen? Die Frage bewegt Raphael Lemkin bis zu seinem Tod am 28.8.1959.In Berlin steht 1921 ein Armenier vor Gericht, der einen Türken auf offener Straße erschossen haben soll. Das Opfer war einer der Organisatoren des Völkermords an den Armeniern ein paar Jahre zuvor durch das Osmanische Reich. Durch den Prozess erfährt eine breite Öffentlichkeit von den mehr als 1,5 Millionen Armeniern, die durch Zwangsräumungen und Todesmärsche ums Leben kamen. Und d...
2024-08-28
14 min
WDR Zeitzeichen
Lieber im Kaffeehaus als in der Synagoge: Zionist Theodor Herzl
Der junge Herzl wollte alle Wiener Juden taufen lassen, dann ließ ihn der Antisemitismus in Europa umdenken. Am 03.07.1904 starb er als Wegbereiter des jüdischen Staats.Ein frommer Jude ist Theodor Herzl in seinen jungen Jahren nicht. Er geht nie in die Synagoge und isst lieber Sachertorte als "gefilte Fisch". Doch in Israel wird er heute noch gefeiert als Wegbereiter eines jüdischen Nationalstaats.Herzl hat offenbar ein oder mehrere Erweckungserlebnisse. So wird er während seiner Studentenzeit in Wien mit Antisemitismus konfrontiert und auf der Straße wüst beschimpft. Entscheidend ist aber v...
2024-07-03
14 min
WDR Zeitzeichen
Härte gegen politischen Protest: Massaker auf dem Tian'anmen
Es beginnt als Trauerfeier für einen beliebten Politiker, wird zum Massenprotest für gesellschaftliche Öffnungen - und endet im gewaltsamen Vorgehen des Militärs gegen das eigene Volk. Das Massaker auf dem Tian'anmen-Platz schockt die Welt.Mitte Mai besucht Michael Gorbatschow China. Die Parteiführung hätten den Mann, der in Osteuropa mit den Begriffen Perestroika und Glasnost eine Lawine losgetreten hat, gerne auf dem Platz des Himmlischen Friedens empfangen. Doch der Tian’anmen, auf dem Mao einst die Volksrepublik China ausgerufen hat, ist seit Wochen von Demonstrierenden besetzt. Vor allem Studierende fordern mehr politisc...
2024-06-04
14 min
WDR Zeitzeichen
Radioprogramm der Nazis für den arabischen Raum
Täglich judenfeindliche Parolen: Das ist Aufgabe der "Orient-Redaktion", die im April 1939 im Auftrag der Nationalsozialisten ihre Arbeit aufnimmt. Die Propaganda wirkt.Die fremden Klänge, die der deutsche Radiosender bringt, sind nicht für das heimische Publikum gedacht. Sie beschallen den arabischen Raum von Nordafrika bis in den Nahen Osten. Sie zielen besonders auf Palästina, wo Muslime damals fürchten, Juden könnten einen eigenen Staat errichten, wenn die Mandatsmacht Großbritannien abgezogen wird. Ein Regionalkonflikt, den die nationalsozialistischen Machthaber mithilfe judenfeindlicher Hetze im Kurzwellenradio anheizen. In Königs Wusterhausen, knapp 40...
2024-04-18
14 min
WDR Zeitzeichen
Zwei Männer fliehen aus Auschwitz und berichten vom Massenmord
Am 7.4.1944 gelingt Rudolf Vrba und Alfred Wetzler die Flucht aus dem KZ Auschwitz-Birkenau. Sie berichten von den Massenmorden und werden gehört. Das hat Wirkung.Am 7. April 1944 gelingt Rudolf Vrba und Alfred Wetzler die gefahrvolle Flucht aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Die beiden slowakischen Juden hatten zuvor Monate im Lager verbracht und beschlossen, die Menschen über die Gräueltaten der Nationalsozialisten zu informieren. Ihre Flucht ist nicht nur ein Akt persönlicher Tapferkeit, sondern bis heute ein wichtiger Beitrag zur Dokumentation der nationalsozialistischen Verbrechen. Vrba und Wetzler planen ihre Flucht akribisch und sammeln Informationen. Nach ihre...
2024-04-07
15 min
WDR Zeitzeichen
Sie revolutioniert die Baumwollernte: Die "Cotton Gin"
Die Erfindung der Maschine zur Entkörnung der Baumwolle, die am 14.3.1794 in den USA patentiert wird, hat weitgehende wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen.Das Jahr 1794 markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Baumwollverarbeitung in Amerika: die Erfindung der ersten Entkörnungsmaschine für Baumwolle, bekannt als "Cotton Gin", kurz für "Cotton Engine". Der Erfinder dieser Innovation ist der Amerikaner Eli Whitney.Die kurbelbetriebene Walze der Maschine macht das mühsame und zeitaufwändige Entfernen der Baumwollkörner von Hand überflüssig. Die von Catharine Littlefield Greene finanzierte Innovation beschleunigt die Baumwollverarbeitung erheblich und macht...
2024-03-14
14 min
WDR Zeitzeichen
Der 13-jährige Beethoven flieht vor der Eisflut (am 27.2.1784)
Wie kommt es zur "Sündflut", die als Jahrtausend-Hochwasser in die Geschichte eingeht und vor dem sich auch der junge Beethoven in Bonn aus dem Fenster retten muss?Im Sommer 1783 kommt es auf Island zu einem der größten und längsten, vor allem aber folgenreichsten Vulkanausbrüchen der jüngeren Erdgeschichte - mit Auswirkungen auch auf Deutschland. Neben Lava und Aschen treten fluor- und schwefelhaltige Gase aus, die in weiten Teilen der Welt nicht nur die Luft verpesten, sondern auch die Sonneneinstrahlung reduzieren.In der Folge kommt es im Herbst 1783 in Mitteleuropa zu einer...
2024-02-27
14 min
WDR Zeitzeichen
Oscar Micheaux: Schwarzer Siedler und US-Filmpionier
Oscar Micheaux (geboren am 2.1.1884) ist seiner Zeit voraus: Als Schwarzer ist er nicht nur Siedler im Wilden Westen, er ist auch Pionier des afroamerikanischen Kinos.Er stammt von ehemaligen Sklaven ab und weiß, was "Rassen"-Trennung bedeutet. Doch Oscar Micheaux lässt sich vom Rassismus in den USA nicht unterkriegen. Weder als Farmer, der sich als Schwarzer unter lauter weißen Siedlern behaupten muss. Noch als Autor und Filmemacher, der in drei Jahrzehnten einen Film nach dem anderen produziert, ab 1931 auch Tonfilme. Oscar Micheaux stirbt 1951 im Alter von 67 Jahren. In diesem Zeitzeichen erzählt...
2024-01-02
14 min
WDR Zeitzeichen
Verschwörungstheorie mit Nachwirkung: Die Dolchstoßlegende
Die deutsche Kriegsniederlage als Werk der Gegner im eigenen Land: Die Dolchstoßlegende ist am 17.12.1918 in der Neuen Zürcher Zeitung zu lesen. Sie verbreitet sich.Die Mär von der im Feld siegreichen Armee, deren Erfolge auf dem Schlachtfeld in der Heimat untergraben werden, kommt vielen gelegen. Die hohen Militärs nutzen die Dolchstoßlegende, um jegliche Verantwortung an der Niederlage des Ersten Weltkriegs von sich zu weisen. Rechtskonservative, Deutschnationale und schließlich die Nationalsozialisten halten den Mythos aufrecht, um die verhasste Weimarer Republik zu diskreditieren. Schließlich sitzen dort jene Politiker an der...
2023-12-17
15 min
WDR Zeitzeichen
Das Konzil von Trient: Antwort auf die Reformation
Das Konzil von Trient endet am 4.12.1563. Die gespaltene Christenheit ist nicht geeinigt, im Gegenteil. Doch was ist Mythos und was ist wirklich beschlossen worden?Der Auftakt ist bescheiden: Gerade mal 30 klerikale Würdenträger ziehen an einem Donnerstagmorgen im Dezember 1545 in die Kathedrale San Vigilio ein, um in Trient das lang ersehnte Konzil zu eröffnen. Fast 30 Jahre zuvor hat Martin Luther seine Thesen in Wittenberg veröffentlicht und die katholische Kirche nachhaltig erschüttert.Für den Vatikan sind Luthers Ansichten protestantische Irrlehren. Zum Beispiel die Vorstellung, jeder Christenmensch könne einfach selbst entsche...
2023-12-04
14 min
historycast - Was war, was wird?
Rechtsruck der Mitte. Wogegen die Demokratie sich verteidigen muss
2,12: Almut Finck im Gespräch mit Wolfgang Kraushaar Die größte Gefahr für unsere Demokratie, sagt Wolfgang Kraushaar, geht heute nicht mehr von der Rändern aus, sondern von Angehörigen der bürgerlichen Mitte, die sich zunehmend rechtspopulistisch bis rechtsradikal verorten. Im Podcast zeigt Kraushaar neonazistische Kontinuitätslinien auf, von den frühen 1950er Jahren über die fremdenfeindlichen Angriffe und Morde der 90er bis hin zu Pegida, den Reichsbürgern oder der AFD heute. Kraushaar fordert „keine falsche Toleranz“ gegenüber den Feinden von Grundgesetz, Parlamentarismus und liberaler Demokratie. Wolfgang Kraushaar ist Politologe und forscht seit 2015 an der...
2023-03-31
40 min
historycast - Was war, was wird?
Islam und Phobie
Staffel 2,11: Heiner Wember im Gespräch mit Farid Hafez Prof. Farid Hafez spricht in dieser Folge u. a. über die sog. Obama-Verschwörung, in der Barack Obama vor allem von rechtsorientierten Massenmedien unterstellt wird, er sei Muslim und habe als Präsident eine Art islamischer Machtübernahme in den USA zum Ziel gehabt. Hafez sieht einen engen Zusammenhang zwischen Islamophobie und Rassismus, lehnt den Begriff „Islamkritik“ jedoch ab und spricht stattdessen von Religionskritik. Professor Farid Hafez ist ein österreichischer Politikwissenschaftler. Ab 2008 begann er an der Universität Wien zu lehren. In seinem Buch Feindbild Islam. Über die Salonfähigke...
2023-03-17
29 min
historycast - Was war, was wird?
Halbe Wahrheit, ganze Lüge. Wie Verschwörungstheorien Fakten verdrehen
2,10: Almut Finck im Gespräch mit Nicola Gess Halbwahrheiten sind Falschaussagen, die eine Brücke schlagen vom Raum der Tatsachen zu einem Raum der Spekulation und Fiktion, sagt Nicola Gess. Und argumentiert: Sie sind besonders perfide, weil sie sich nicht einmal mehr negativ an der Wahrheit orientieren, sondern die Unterscheidung zwischen wahr und falsch aufweichen und untergraben. Halbwahrheiten gab es schon in der Geschichte, sie sind aber in den politischen Diskursen des so genannten postfaktischen Zeitalters besonders präsent. Die Literaturwissenschaftlerin Gess schlägt einen Fiktionscheck vor, um die gefährliche Scheinevidenz von Halbwahrheiten aufzudecken. Nicola Gess ist P...
2023-03-03
34 min
historycast - Was war, was wird?
Irrsinn in Rom
Staffel 2,9: Heiner Wember im Gespräch mit Michael Sommer Verschwörungsdenken durchzog zwar sowohl die römische Republik als auch das Kaiserreich. Es gab aber zum Ende der Republik und bis zum dritten Jahrhundert, dem Krisenjahrhundert, eine Art „Aufklärungszeit“, in der alte Verschwörungsvorstellungen an Bedeutung verloren. Im dritten Jahrhundert dann kam es angesichts der zunehmenden Krisen zu einer Normierung der Gesellschaft. Zuvor wurden Christen weitgehend geduldet, doch durch ihre Weigerung, den offiziellen Göttern zu opfern, wurde ihnen die Schuld an den Missständen zugeschoben und es begannen Wellen von Christenverfolgungen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschi...
2023-02-17
28 min
historycast - Was war, was wird?
Hexenverfolgung
Staffel 2,8: Almut Finck im Gespräch mit Rita Voltmer Hexerei haben Menschen schon immer betrieben, sagt Rita Voltmer, sowohl Glückszauber als auch schwarze Magie. Aber erst mit den Krisen und Kriegen der Frühen Neuzeit kam es in vielen katholischen und protestantischen Territorien des Reichs zu Massen- oder Kettenprozessen gegen vermeintliche Hexen. Ihnen wurde unterstellt, sich mit anderen Hexen und dem Teufel verbündet zu haben. Es waren mehrheitlich, aber längst nicht nur Frauen, und zwar aus fast allen Schichten, die angeklagt und meist grausam gefoltert und getötet wurden. Die oft genannte Zahl 9 Millionen ist allerdings ein My...
2023-02-03
37 min
historycast - Was war, was wird?
Über Verrat
Staffel 2,7: Heiner Wember im Gespräch mit André Krischer Der Begriff des Verrats variiert in verschiedenen Kulturen und Epochen stark. In Europa speist sich der Begriff vor allem aus zwei Quellen, der römischen Antike und dem Christentum. Er wurde in Europa als besonders verwerfliches Verbrechen angesehen, das sogar mit qualvolleren Hinrichtungs-Strafen belegt wurde als Mord, denn: Verrat bedrohte das gesamte Gefüge eines Staatswesens und galt damit als potentieller Massenmord. Erst die totalitären Systeme des Nationalsozialismus und Kommunismus führten zu massenweisen Hinrichtungen unter dem Vorwurf des Hochverrats. Auch heute beanspruchen Populisten für sich, einen Volkswillen zu repr...
2023-01-20
27 min
historycast - Was war, was wird?
Freimaurertum: Viel Legende, wenig Geheimnis
Staffel 2,6: Almut Finck im Gespräch mit Marian Füssel Nicht die Freimaurerei ist irrational, sagt Marian Füssel, sondern die Mythen, Legenden und Verschwörungstheorien, die sich darum ranken. Freimaurerlogen wurden im 18. Jahrhundert gegründet. Sie boten, ganz Kind ihrer aufgeklärten Zeit, Räume der freien und standesübergreifenden Kommunikation, unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ziel war die (moralische) Verbesserung des Einzelnen und dadurch auch der Gesellschaft. Heute gibt es Freimaurerlogen überall auf der Welt. Dr. Marian Füssel ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit mit Schwerpunkt Wissenschaftsgeschichte an der Universität Göttingen und ein...
2023-01-06
39 min
historycast - Was war, was wird?
Was kommt? Geschichte der Wahrsagerei in Europa und Asien
Staffel 2,5: Heiner Wember im Gespräch mit Ulrike Ludwig Wahrsagerei gibt es in allen Kulturen. Die Fragen ähneln sich, nur die Methoden unterscheiden sich deutlich. Ulrike Ludwig spricht darüber, dass es in Europa drei Einschnitte in Bezug auf die Wahrsagerei gab: Die Einführung des Christentums, der Buchdruck und die Aufklärung. Während in Europa Divination scheinbar ihren Stellenwert mehr und mehr verlor, erfährt sie im chinesischen Kulturraum dagegen bis heute eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Dr. Ulrike Ludwig ist Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Westfälischen Wil...
2022-12-09
30 min
historycast - Was war, was wird?
Unschulds- und Opfermythen. Die Abwehr des Erinnerns an den Holocaust
Staffel 2,4: Almut Finck im Gespräch mit Samuel Salzborn Dass die Bundesrepublik Nationalsozialismus und Holocaust vorbildlich aufgearbeitet habe, hält Samuel Salzborn entgegen des landläufigen Narrativs für eine „geschichtspolitische Illusion“. Er beklagt einen immer noch virulenten Antisemitismus in der Gesellschaft, der offiziellen politischen Stigmatisierung zum Trotz. In den meisten Familien, sagt Salzborn, sei eine schuldhafte Verstrickung der Eltern- und Großelterngeneration nie thematisiert worden. Stattdessen stilisiere sich die Mehrheit der Deutschen bis heute als die eigentlichen Opfer: von Krieg, Bombenterror, Flucht und Vertreibung. Samuel Salzborn ist Politikwissenschaftler und Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin. 2020 hat er ein Buch mit...
2022-11-25
36 min
historycast - Was war, was wird?
Lügenpresse und Fake News. Der Verdacht gegen Medien beim Kennedy-Attentat, der Mondlandung und 9/11
Staffel 2,3: Heiner Wember im Gespräch mit Carolin Lano Die Vereinigten Staaten gelten vielen als Conspiracy Nation, als ein Land mit besonderem Hang zu Verschwörungserzählungen. Was ist eine Verschwörungstheorie, wie entsteht und verbreitet sie sich? Und vor allem: Welche Rolle spielen die Medien dabei? Das untersucht Carolin Lano heute an drei Beispielen: dem Attentat auf John F. Kennedy, der Mondlandung und Nine Eleven. Dr. Carolin Lano war Fernsehjournalistin und ist Referentin an der Technischen Hochschule Nürnberg. Sie wurde mit ihrer Arbeit über Verdachtsmomente. Medien und Medienereignisse im Spiegel der Medienrhetorik und Verschwörungstheorien promovi...
2022-11-11
35 min
historycast - Was war, was wird?
Verschwörungstheorien: Einst legitimes Wissen, heute stigmatisiertes Denken
Staffel 2,2: Almut Finck im Gespräch mit Michael Butter Verschwörungstheorien, sagt Michael Butter, lassen sich im Zeitalter des Internets zwar leichter verbreiten, sind sichtbarer geworden und können sich in den Echokammern einer fragmentierten Öffentlichkeit durchaus menschenfeindlich und demokratiegefährdend entfalten. Signifikant zugenommen haben sie nicht, glaubt Butter, im Gegenteil. Heute offiziell diskreditiert, war Verschwörungsdenken bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine völlig legitime Wissensform. Sogar Staatsmänner wie Abraham Lincoln oder Winston Churchill glaubten an Verschwörungstheorien. Dr. Michael Butter ist Professor für Amerikanische Literatur und Kulturgeschichte an der Universität Tübingen und Leiter eines...
2022-10-28
44 min
historycast - Was war, was wird?
Mythen im Ukraine-Krieg
Staffel 2,1: Heiner Wember im Gespräch mit Agnieszka Pufelska Für Agnieszka Pufelska sind Mythen Glaubenssätze, die nicht infrage gestellt werden und keinen Bezug zur Realität haben. Präsident Putin nutze zur Kriegsrechtfertigung gegen die Ukraine tief im russischen Selbstbewusstsein verwurzelte Mythen. Den heilsgeschichtlichen Mythos als Retter vor "dem Faschismus" und "westlicher Dekadenz". Russland sei danach auch die "letzte Bastion des Christentums". Auf der anderen Seite, der ukrainischen, sieht Pufelska einen Mythos von der Kiewer Rus. Einen Bezug auf das mittelalterliche Reich mit der Hauptstadt Kiew. Dessen Nachfolger sei in diesem Mythos nicht Russland, sondern die Ukraine. Kiew...
2022-10-14
32 min
historycast - Was war, was wird?
Wiesbaden 1985: Ein Minister in Turnschuhen. Zu Krise und Wandel der Demokratie
Staffel 1,12: Almut Finck im Gespräch mit Paul Nolte Die Demokratie sei am Ende, lamentieren viele. Nicht so Paul Nolte. Der renommierte Demokratieforscher sagt: Die Demokratie ist sehr lebendig. Sie hat sich nur gewandelt, ist rauer geworden, ausdifferenzierter, muss ständig neu verhandelt werden, in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt. Dr. Paul Nolte ist Professor für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin. Er forscht seit über zwei Jahrzehnten zur Geschichte der Demokratie und hat ein Grundlagenwerk mit dem Titel Was ist Demokratie? Geschichte und Gegenwart veröffentlicht, außerdem Bücher über...
2022-07-08
35 min
historycast - Was war, was wird?
Rom 8 n. Chr. #ego quoque, auch ich, metoo. Ein anderer Blick auf sexuelle Gewalt und Frauenbild im Altertum
Staffel 1,11: Heiner Wember im Gespräch mit Katharina Wesselmann Katharina Wesselmann liebt die antiken griechischen und römischen Texte. Und verbieten will sie sie erst recht nicht. Nur anders lesen. So wie es jede Epoche auch getan hat. Frauen sprechen in den Quellen nicht selber, sie „werden“ erzählt, so Wesselmann. Von Männern. Und in den Übersetzungen wird aus Gewalt gegen Frauen auch noch eine freiwillige Hingabe. Wesselmann möchte die Widersprüchlichkeit und Vielseitigkeit der antiken Quellen aufzeigen und aushalten. Dr. Katharina Wesselmann ist Professorin für Fachdidaktik der Alten Sprachen an der Universität Kiel, Autorin...
2022-06-24
34 min
historycast - Was war, was wird?
Kiel 1918: Der Matrosenaufstand
Staffel 1,10: Almut Finck im Gespräch mit Oliver Auge Der Matrosenaufstand Anfang November 1918 in Kiel gilt als Anfang vom Ende – des Ersten Weltkriegs, des Kaiserreichs, der alten europäischen Ordnung. Oliver Auge fragt nach der Rolle, die so etwas wie „Revolutionsangst“ spielte, auf Seiten von Gegnern wie auch Befürwortern einer Umwälzung ständischer Verhältnisse. Dr. Oliver Auge ist Professor für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt zur Geschichte Schleswig-Holsteins in Mittelalter und Früher Neuzeit an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er ist Mitherausgeber eines 2021 erschienenen Sammelbandes mit dem Titel Die große Furcht. Revolution in Kiel. Revolution...
2022-06-10
23 min
historycast - Was war, was wird?
Frankfurt 1848: Die Paulskirche. Dom der deutschen Demokratie
Staffel 1,9: Heiner Wember im Gespräch mit Peter Cachola Schmal Was ist die Paulskirche? Vor allem Hort des ersten deutschen Parlaments-Versuches 1848? Oder vor allem Mahnmal von 1948 dafür, dass die deutsche Demokratie erst durch das Feuer der Zerstörung im Nationalsozialismus gehen musste, um zur heutigen Blüte zu gelangen? Ein Streit, der sich auch in der Architektur dieses Doms der deutschen Demokratie widerspiegelt. Der Frage, wie er restauriert werden soll. Peter Cachola Schmal ist Leitender Direktor des Deutschen Architektur-Museums in Frankfurt, Autor des Buches Paulskirche, eine politische Architekturgeschichte. Dr. Heiner Wember ist Radiojournalist und Hist...
2022-05-27
29 min
historycast - Was war, was wird?
Barcelona 2017: Eine Revolution des Lächelns endet in Tränen
Staffel 1,8: Almut Finck im Gespräch mit Birgit Aschmann Um zu erklären, wie die katalonische Separatismusbewegung 2017 so sehr eskalieren konnte, dass sogar ein Krieg möglich schien, bedient sich Birgit Aschmann eines neueren geschichtswissenschaftlichen Ansatzes, der sogenannten Emotionsgeschichte. Dadurch gelingt es ihr, die massive Emotionalisierung der Politik sichtbar zu machen, die der „Revolution des Lächelns“ vorausgegangen war. Dr. Birgit Aschmann ist Professorin für Europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts. Sie forscht zur Geschichte Preußens, zu Gendergeschichte und zur Geschichte der Emotionen, sowie zu Nationalstaaten und Nationenbildung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Geschichte Spaniens. Ihre jüngst...
2022-05-13
26 min
historycast - Was war, was wird?
Moskau 1956: Stalins Mörder werden zahm
Staffel 1,7: Heiner Wember im Gespräch mit Jörg Baberowski Die Entstalinisierung gilt bis heute im Westen als halbherziger Versuch der Selbstläuterung. Gewaltforscher Jörg Baberowski widerspricht hier vehement. Er hält die damaligen Prozesse für sehr weitreichend und nachhaltig. Denn der massive Terror Stalins und der politische Massenmord seien aus der Sowjetunion und dem heutigen Russland verschwunden. **Dr. Jörg Baberowski **ist Professor für Osteuropäische Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Gewaltforscher. Er ist Autor der Studie Räume der Gewalt und arbeitet an einem Buch über Chruschtschow und die Entstalinisi...
2022-04-29
47 min
historycast - Was war, was wird?
Genf 1920: Das Mandatssystem des Völkerbunds: Demokratie oder Kolonialismus?
Staffel 1,6: Almut Finck im Gespräch mit Susan Pedersen Susan Pedersen untersucht die Vergabe von Mandaten für die einstigen Kolonien der Verlierer des Ersten Weltkriegs durch den Völkerbund. Eine Dekolonialisierung habe dieses Mandatssystem nicht geleistet. Trotzdem spricht Pedersen nicht von einem Scheitern, denn mit der Ständigen Mandatskommission wurde ein Diskussionsforum geschaffen, eine Art Bühne, auf der vor den Augen und Ohren der Weltöffentlichkeit erstmals Fragen der nationalen Souveränität zumindest thematisiert werden konnten. Dr. Susan Pedersen ist Professorin für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der New Yorker Columbia University. Ihre Schwerpun...
2022-04-15
33 min
historycast - Was war, was wird?
Münster 1648: Verfassung für das Reich
Staffel 1,5: Heiner Wember im Gespräch mit Herfried Münkler Der Westfälische Frieden beendete den Dreißigjährigen Krieg. Es fällt bis heute selbst vielen Geschichtslehrer*innen schwer nachzuvollziehen, wer alles gegen wen kämpfte und wie es nach 30 Jahren dann doch gelang, einen dauerhaften Frieden zu schließen, symbolisiert durch den freudenreichen Postillion, den Friedensreiter, der die gute Nachricht 1648 in alle Welt hinaus verkündete. Herfried Münkler beschäftigt sich akribisch mit dem Dreißigjährigen Krieg, weil er darin auch ein weites Lernfeld für heutige vertrackte internationale Konflikte sieht, zum Beispiel im Nahost-Konflikt. Münkler beschr...
2022-04-01
29 min
historycast - Was war, was wird?
Teheran/London 1989: Gotteslästerung oder demokratische Meinungsfreiheit?
Staffel 1,4: Almut Finck im Gespräch mit Gerd Schwerhoff Blasphemie gibt es auch in demokratischen Gesellschaften, ein Verbot von Gotteslästerung auch da, wo Meinungsfreiheit hochgehalten wird. Gerd Schwerhof analysiert Gemeinsamkeiten zwischen Blasphemie im Frühchristentum, etwa der Zeichnung eines Eselskopfes am Kreuz, und den Mohammed-Karikaturen der Zeitschrift Charlie Hebdo. Als roten Faden erkennt er: Blasphemie ist immer auch eine Art Identitätsmarker, denn gemeinsame Empörung verbindet. Dr. Gerd Schwerhoff ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der technischen Universität Dresden. Er beschäftigt sich mit der Geschichte der Kriminalität und abweichend...
2022-03-18
26 min
historycast - Was war, was wird?
Internet 2001: Wikipedia, Grund-Geschichtswissen der Welt
Staffel 1,3: Heiner Wember im Gespräch mit Jan Hodel Sollte man man Wikipedia vertrauen, wenn es um die Vermittlung von Geschichte geht? Jan Hodel entwickelt in diesem Podcast verblüffende Ideen, wie Wikipedia als Plattform Schülerinnen zu eigenen Beiträgen animieren kann. Hodel beschreibt einen nutzbringenden und seriösen Umgang mit digitalen Medien im Unterricht und gibt wichtige Hinweise, wie jeder Wikipedia besser nutzen kann. Dr. Jan Hodel ist Geschichtsdidaktiker an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Autor des Buches Wikipedia im Geschichtsunterricht. Dr. Heiner Wember ist Radiojournalist und Historiker aus Münster. Die didakt...
2022-03-04
28 min
historycast - Was war, was wird?
Massachusetts 1620: God’s Own Country. Protestantismus und Demokratie in den USA
Staffel 1,2: Almut Finck im Gespräch mit Michael Hochgeschwender Die USA werden seit der Ankunft der Puritaner 1620 in Wellen immer wieder von protestantischen Erweckungsbewegungen überrollt – was Europäer oft befremdlich finden. Michael Hochgeschwender stellt fest, dass der Evangelikalismus enorm vielfältig ist und nicht antiliberal oder antimodern sein muss, sich aber zu Beginn dieses Jahrhunderts radikalisiert und politisiert hat. Der Podcast beschäftigt sich mit der Geschichte der Nationalstaatsbildung der USA unter dem Aspekt der Religiosität und ihrer Bedeutung für Demokratisierungsprozesse. Ausgehend vom Jahr 1620 mit der Ankunft der Puritaner in Plymouth zeichnet Hochgeschwender den Zusammenhang zwischen...
2022-02-18
33 min
historycast - Was war, was wird?
Weimar 1919 - Die wählende Frau
Staffel 1,1: Heiner Wember im Gespräch mit Hedwig Richter Der Kampf um die Gleichberechtigung der Frau begann mit der Herrschaft über den eigenen Körper. Hedwig Richter analysiert in diesem Gespräch die oft unterschätzte Bedeutung des Themas Frauen-Emanzipation für Politik und Gesellschaft in den vergangenen 200 Jahren. Ein Prozess, der längst nicht abgeschlossen ist und durch die #MeToo-Bewegung vorangetrieben wird. Dr. Hedwig Richter zieht - ausgehend vom Frauenwahlrecht der Weimarer Republik - lange historische Linien vom 19. Jh. bis in die Gegenwart und verbindet diese mit Thesen zu Geschichte und Wesen der Demokratie, dem Verhältnis vo...
2022-02-04
28 min
Ich bin so frei
#18 Dr. Almut Wieland-Karimi über weltweite Friedenseinsätze und Frauen in Afghanistan
Staffel 1: Mal andere Stimmen hören Berufswunsch Friedensstifterin? Dr. Almut Wieland-Karimi erklärt in der aktuellen Folge, wie das gelingt. Sie ist Geschäftsführerin des Zentrums für internationale Friedenseinsätze (ZIF), eine Tochterorganisation vom Auswärtigen Amt. Ob in Somalia, der Ukraine oder in Kolumbien: Das ZIF entsendet, trainiert und qualifiziert zivile Expertinnen und Experten für Friedenseinsätze, humanitäre Einsätze und Wahlbeobachtungen weltweit. Wir diskutieren darüber, wie Friedenseinsätze überhaupt entstehen und welche Qualifikationen bei Auslandseinsätzen notwendig ist. „Mein Wunsch ist, einer breiten Öffentlichkeit zu erklären, warum wir deutsche Steuergelder nutzen, um weltweit Frieden...
2021-12-16
28 min